Die Illlyrer Viertausend Jahre europäischer Geschichte Vom dritten Jahrtausend bis zum Beginn der Neuzeit.
EINFÜHRUNG Die Ursprünge der Völker liegen im Dunkeln, und es ist sehr schwer, in diesem Dunkel eine klare Linie und sichere Anhaltspunkte zu finden. Das liegt zum einen an der Art der Quellen, auf die wir uns beziehen, denn sie sind oft indirekt, zufällig und interpretationsbedürftig. Das liegt aber auch daran, daß die Anfänge eines Volkes oft von der Gegenwart beansprucht und zurechtgebogen werden. So gibt es Völker, für die sich außer einigen Fachleuten niemand interessiert, weil kein heutiges Volk sie zu ihren Ahnen zählt, und andere, die vielleicht über Gebühr Beachtung und Zuwendung finden. So nahmen in unserem traditionellen westeuropäischen Geschichtsbild die Griechen und Römer eine Sonderstellung ein. Griechische und römische Geschichte waren ein wichtiger Teil unserer allgemeinen Geschichte, die erst nach dem Untergang Roms über Karl den Großen allmählich ihren Schwerpunkt in unserem Raum fand. Griechische und lateinische Autoren bestimmten die Bildung des Mittelalters und der Neuzeit, an ihrer Sprache und ihrem Denken wurde der geistige Nachwuchs gebildet. Die westlichen romanischen Länder verstanden sich als vom lateinischen Geist geprägt, in Deutschland entdeckte man um 1800 dafür eine schwärmerische Identifikation mit dem Griechischen und etwas später auch die germanischen Wurzeln, und auf diesem Gegensatz der Ahnenschaft wurde eine tiefgreifende geistige Polarisierung aufgebaut, die nicht zuletzt zur ideologischen Rechtfertigung des ersten Weltkriegs benutzt wurde. Die nationalsozialistische Überhöhung des Germanentums hat hier in der Wissenschaftsgeschichte des neunzehnten Jahrhunderts einen reich gesättigten Nährboden gefunden.
So besteht gerade in der frühen Geschichte, wo wir so wenig genau wissen und so viel kombinieren und verknüpfen müssen, auch die Gefahr einer ideologischen Überhö- hung und die Tendenz, politische Ansprüche als historisch gewachsenes Recht in die Vergangenheit hineinwachsen zu lassen. Wir kennen das zum Beispiel aus der mit Erbitterung geführten Debatte um das gute historische Recht der Polen und der Deutschen an den Gebieten, die in den Abmachungen von Jalta und Potsdam Polen zugeschlagen wurden und von den Deutschen geräumt werden mußten. Sonderstellung der Griechen und Römer Diese politische Seite der frühen Geschichte vom Werden unserer Völker hat die Arbeit der Wissenschaftler nicht leichter gemacht, ja, sie hat ihnen manchmal eher den Blick verstellt. Alle einseitigen Sichtweisen erweisen sich aber als falsch, weil es in der ganzen frühen Geschichte der Völker kein eindeutiges Entweder - Oder gibt, kein völliges Verdrängen eines Volkes durch das andere, sondern weil immer Traditionen zusammenlaufen, weil die einen sich den andern unterwerfen, sich durchmischen, Elemente der Sprache und der Kultur voneinander annehmen und aus dem gegenseitigen Durchdringen etwas Neues wird. Nur wenn wir bereit sind, die Entstehungsprozesse unserer Völker als Mischung verschiedener Quellen und Traditionen zu begreifen, können wir die widersprüchlichen Funde und Befunde zu einem Bild zusammenfügen.
Der wichtigste Bereich sind die Zivilisationsfunde, die uns Auskunft geben über Geräte, Handwerkszeug, Schmuck, Gefäße, Kleiderstoffe und ähnliches. Die vorherrschenden Materialien dienen dabei sogar zur Charakterisierung ganzer Epochen wie der Steinzeit, der Bronzezeit oder der Eisenzeit oder zur zusammenfassenden Bezeichnung von Funden an verschiedenen Stellen, die aber große Gemeinsamkeiten aufweisen, etwa bei den Schnurkeramikern oder den Glockenbecherleuten. Am interessantesten ist es, wenn in Gräbern Knochen- und Zivilisationsfunde als Grabbeigaben zusammen gefunden werden, weil solche Funde auch tiefe Einblicke etwa in die religiösen Vorstellungen zulassen. Aber auch bei diesen Funden müssen wir oft große Einschränkungen machen, denn sie können nicht die ganze Breite des Lebens widerspiegeln (man stelle sich vor, wie unser Leben aus dem Zustand unserer Friedhöfe erschlossen werden sollte), und sie sind sozial einseitig, weil in der Regel nur die Reichen in den Genuß eines reichen Begräbnisses kommen, mit Grabbeigaben, die die Jahrhunderte überdauern. Selbst im Tod sind die Armen vergänglicher.
Eine andere sehr wichtige Quelle ist die Sprache. Aber sie ist in der Regel nicht direkt erhalten, weil es keine Schrift und keine schriftlichen Aufzeichnungen gibt, sondern sie wird aus dem späteren Zustand erschlossen und rückkombiniert. So ist die indogermanische, oder wie wir heute sagen, die indoeuropäische Sprachwissenschaft zu einem wesentlichen Instrument geworden. Sie beruht auf der Erkenntnis, daß es innerhalb des großen Spektrums an Sprachen eine herausgehobene Gruppe gibt, die in Aufbau und Grammatik deutliche Parallelen aufweist. Zu dieser Gruppe gehören die meisten europäischen Sprachen, das Persische und die zur Sanskrit-Gruppe gehörenden Sprachen in Nordindien. Das Auftreten dieser Sprachen in Europa, die Reste der vorindoeuropäischen Sprachen, die Verteilung der Sprachen in historischer Zeit, das alles muß mit herangezogen werden, wenn man zu einem Gesamtbild der frühen Völkerwelt kommen will. Sprache Schriftliche Aufzeichnungen liegen uns erst aus viel späterer Zeit vor, und nur aus griechischen und römischen Quellen. Sie enthalten auch Hinweise auf die frühere Zeit, zum Beispiel in den homerischen Epen, aber diese sind als Geschichtsquellen nur sehr beschränkt verwendbar. Für die nichtgriechische Welt sind die Nachrichten der griechischen Autoren in doppelter Weise ungerecht, weil sie zum einen nur sehr unvollständig und zufällig sind, zum andern aber auch geprägt vom herablassenden griechischen Blickwinkel, der in allen anderen nur "Barbaren" sieht. Das späte und auf den griechischen Raum beschränkte Einsetzen schriftlicher Quellen hat noch eine weitere Konsequenz:
Es verengt und verschiebt unsere Sehweise. Seit etwa 550 kennen wir die Namen der Politiker in Athen, wir können ihr Auf und Ab, ihr Miteinander und Gegeneinander verfolgen, wir wissen Einzelheiten über ihr Leben und ihren Charakter, ihre Geschichte bekommt individuelle Züge. Deshalb beginnt für uns gefühlsmäßig hier die Geschichte, und wir vergessen leicht, daß wesentliche Elemente der griechischen Geschichte vor dieser Zeit liegen, daß unsere genauere Kenntnis eigentlich erst in einer Spätphase beginnt, als viele von den tradtionellen Strukturen schon abgebaut und verändert sind, etwa das Königtum, das in Athen schon verschwunden und in Sparta auf ganz wenige Funktionen eingeschränkt ist Für die Geschichte anderer Völker, vor allem der Kelten und der Illyrer, gilt ähnliches. Nur setzt hier keine genaue Überlieferung ein, wir kennen die Namen der Fürsten und Stämme und die Ereignisse im einzelnen nicht, sondern können sie oft nur im groben Rahmen erschließen. Deshalb wird die Darstellung der Geschichte der Illyrer viel theoretischer und trockener wirken, es fehlt das Lebendige, das nur die Überlieferung der Einzelheiten oder die Kraft des Dichters liefern könnte (so wie Homer für die griechische Frühzeit). Das heißt aber nicht, daß das Leben bei den Illyrern ärmer oder weniger ereignisreich gewesen wäre als bei den Griechen. Es fehlt uns nur an der Überlieferung. Hier zeigt sich eben deutlich, daß Geschichte nicht einfach das ist, was einmal war, sondern nur das, was vom Gewesenen erhalten ist, und das ist im Falle der Illyrer zu wenig für eine farbige, detaillierte und von Individuen bevölkerte Darstellung.
Apropo per dardaner......Vielleicht bedingt durch den starken wirtschaftlichen Aufschwung des Südens, durch die Ausbreitung der Stadtkultur und die fortschreitende Hellenisierung vertiefte sich die Kluft zwischen dem Süden und dem Norden. Die Dardaner, eine lose Gruppe von Stämmen im Nordosten des illyrischen Gebietes mit dem Zentrum im heutigen Kosova, die lange Zeit die traditionelle Führungsrolle des illyrischen Königs anerkannt hatten, schlossen sich seit 284 unter einem eigenen König zusammen und betrieben mehr und mehr eine eigenständige Politik.
Das Dardanerreich hatte keine Städte und war wirtschaftlich nicht so entwickelt. Adlige Grundherren lebten mit ihrem Gefolge in Burgen und stellten das Aufgebot des Königs in den Grenzkriegen dar. Auf ihrem Landbesitz wirtschafteten Hörige und Sklaven. In den Quellen wird ausdrücklich auf die große Zahl von solchen Abhängigen bei den dardanischen Grundherren hingewiesen. Die Dardaner waren also wirtschaftlich und politisch längst nicht so weit entwickelt, aber deshalb auch noch ohne die aus dieser Entwicklung erwachsenden Konflikte.
Fazit: foto gjen me bollek apo harta te.....mevonshme.
Antike Autoren: —Thukydides: Geschichte des Peloponnesischen Krieges, rororo Klassiker 1962. — Polybios: Geschichte. Gesamtausgabe in 2 Bänden. Bibliothek der Alten Welt. Artemis Zürich und München 1961. — Titus Livius: Römische Geschichte. Band 4 und 5 (XXXIX-XXXVIII) Sammlung Tusculum. Artemis Zürich und München 1982/3. — Caesar: Der Bürgerkrieg. Goldmanns Gelbe Taschenbücher 606. München 1960.
PS: ka dhe hulumtues skiptare midis tyre por i njelet qejfi DEKORAToreve dhe nuk e kam te keshilluar te nap emna.
Fund jave me RELAX.